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Juli 23rd, 2010

Textil-Discounter späht Vermögensverhältnisse aus

Niedriglohn-Kette KiK schmeißt Angestellte mit Schulden raus

Ein Sendung des ARD-Magazins “Panorama”  brachte erneut skandalöse Zustände im deutschen Niedriglohn-Sekter an die Öffentlichkeit. Anscheindend hatte die Staatsanwaltschaft Dortmund 2009 - laut taz-Meldung -bereits wegen vergleichbarer Vorwürfe vergeblich gegen die Billig-Kette KiK ermittelt. Obwohl der Discounter allein in den Jahren 2008 und 2009 in mehr als 49.000 Fällen die Vermögensverhältnisse seiner Mitarbeiter bei Creditreform abgefragt haben soll, habe die Staatsanwaltschaft damals aber nicht nachweisen können, dass dies mit der Absicht geschehen sei, den Betroffenen systematisch zu schaden.

In dem Panorama-Bericht kommt der Kik-Vorgesetzte Guido Hagelstede zu Wort, der für bis zu 15 Filialen und mehr als 100 Mitarbeiter verantwortlich gewesen sei. Er schilderte demnach, dass sich KiK von jedem Mitarbeiter trennte, der eine “eidesstattliche Versicherung” oder eine “Haftandrohung” hatte. Meistens habe er als Bezirksleiter den Betroffenen während der Probezeit kündigen müssen oder befristete Arbeitsverhältnisse auslaufen lassen. Problematisch sei es gewesen, Mitarbeitern zu kündigen, die bereits im Kündigungsschutz waren. “Es war immer so, dass man sich dann irgendetwas aus den Fingern saugen musste”, zitiert die ARD den ehemaligen Bezirksleiter.
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Die Schnüffelei hat bei KiK offenbar eine lange Tradition. “Panorama” liegt nach eigenen Angaben ein internes Schreiben des für Personal zuständigen KiK-Geschäftsführers Heinz Speet aus dem Jahr 1998 vor. Darin teile Speet “streng vertraulich” mit, KiK hole “über alle neu eingestellten Aushilfsbeschäftigten eine telefonische Auskunft bei der Creditreform ein”. Hagelstede sei in dieser schriftlichen Anweisung darauf hingewiesen worden, dass in seinem Bereich einige Aushilfen “einschlägig bekannt” und deshalb “unverzüglich abzubauen” seien, hieß es.

Posted by stuhlfauth in allgemein, groß- + einzelhandel

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