Monday, October 18, 2010

VIDEO: Donkey racing in Vank village in Karabakh (youtube.com)



On Oct. 17, the winner received a prize of $5000 US

ARCHITEKTUR: Wandel in Baku: Vom Abreißen und neu Bauen. Von Sara Winter / Foto: Sebastian Burger (zenithonline.de)

Aserbaidschans Hauptstadt Baku ist ein spannendes, aus Bruchstücken seiner städtebaulichen Epochen zusammengesetztes Sammelsurium: Überreste einer mittelalterlichen Medina, eine europäisch anmutende Innenstadt aus der Gründerzeit, die Plattenbauten der sozialistischen Mikrobezirke und darüber Hochhäuser, gesprenkelt an den Hängen der Hügel.

Besonders der jüngste Anstieg der Grundstückspreise verweist auf einen engen Zusammenhang zwischen dem neuen Ölboom und der Immobilienwirtschaft. Allein zwischen den Jahren 2000 und 2008 wurden mehr als 800 neue Hochhäuser in der Innenstadt Bakus errichtet.

Der Vater des derzeitigen Präsidenten schaffte mit dem so genannten Jahrhundertvertrag die Rahmenbedingen dafür, dass der aserbaidschanische Binnenmarkt von den Gewinnen aus dem Ölgeschäft profitiert – seit etwa 2005 ist dies der Fall. Ausländisches Kapital strömt in die Stadt und ruft in Baku eine neue gesellschaftliche Schicht ins Leben, die ihr Geld und ihren westlich-orientierten Lebensstandard zur Schau stellt.

Schwarze Geländewagen verstopfen die engen Einbahnstraßen der Innenstadt. Sie sind auf dem Weg zum nächsten Designerladen oder laden ihre Fracht vor einem der neu eröffneten, schicken Restaurants nahe der Metrostation Sahil im Zentrum ab, wo man meint, in Europa zu sein: Gründerzeitliche Häuser, erbaut am Ende des 19. Jahrhunderts, reihen sich aneinander, Boulevards und große Promenaden prägen das Stadtbild. Nun, da sich ein Quadratmeter mit 16 bis 25 statt den üblichen vier Geschossen besser rechnet, werden die Bewohner alter Häuser ausgekauft und die alten Häuser abgerissen, um neue bauen zu können.

»Das Alte, das Neue und das dazwischen dokumentieren«

Im Jahr 2008 reisten der Fotograf Sebastian Burger und die angehende Architektin Oriana Kraemer mittels eines staatlichen ASA-Stipendiums für das Projekt »describing urban changes« für drei Monate zu Dokumentationszwecken in die aserbaidschanische Hauptstadt Baku. Die beiden Projektteilnehmer wollten ihre Dokumentationsaufgabe zusätzlich dazu nutzen, um für den Erhalt des architektonischen Erbes der Stadt Baku zu werben.

Bakus Altstadt kam als Dokumentationsziel nicht infrage. Sie genießt eine gewisse Unantastbarkeit und ist, verglichen mit dem Rest der Innenstadt, noch relativ intakt. Das Hauptaugenmerk des Projekts lag also auf der Innenstadt – außerhalb des Altstadtkernes und innerhalb der Peripherie. Fuad Akhundov, ein mittlerweile nach Kanada emigrierter exzellenter Stadtführer und Buchautor, bot den Autoren architektonische Insider-Tipps, während zwei einflussreiche Aserbaidschaner ihnen Zugang zu Architekten und Stadtforschern verschafften. Auch zum Ministerium für Kultur wurde ein Kontakt hergestellt, um eine Empfehlung zu erhalten, ohne die das Fotografieren in der Stadt der vielen privaten und staatlichen Sicherheitsbeamten nur schwer möglich gewesen wäre.

Während Kraemer sich meist auf städteplanerischer, architektonischer Recherche mit verschiedenen Übersetzerinnen befand, um in Bibliotheken und in Gesprächen mit Städteplanern an wichtige und rare Information zu kommen, lief Burger mit einigen Sätzen Aserbaidschanisch, Stativ, Großformat- und Digitalkamera herum, immer auf der Suche nach geeigneten Motiven.

Im weichen Abendlicht fotografierte er Außenansichten, tagsüber verfolgte er andere Fährten: So ließ sich beispielsweise ein aserbaidschanischer Englischlehrer mit seiner Familie in den eigenen vier Wänden seiner einfachen, aber sehr repräsentativen Wohnung in den Mauern eines Gründerzeit-Ölboomhauses fotografieren. Auch eine informelle Siedlung von Flüchtlingen aus der umkämpften Enklave Berg-Karabach boten spannende Motive sowie eine Stadtvilla, die von einer illustren Mischung von Nutzern besetzt gehalten wurde.

Im September eröffnete die Deutsche Botschaft in Baku eine Ausstellung über das deutsche architektonische Erbe in Baku – ein Teilbereich des Schaffens von Burger und Kraemer: Während ihrer Recherchen entdeckten sie, dass noch 86 »deutsche« Gebäude existierten. Russische Architekten – frisch von deutschen Architekturschulen kommend – hatten sie in der Zeit des ersten Ölbooms, von etwa 1870 bis 1917, gebaut.

Nun sind die Ergebnisse dieses Projektes in einem Bildband aus Text und Bildern erstmals zusammengefasst. Anspruch der Autoren ist, kulturell einfühlsam für einen effektiveren Denkmalschutz und kontextsensibleres Bauen zu werben. Der Band erscheint dreisprachig: Auf Deutsch, Englisch und Aserbaidschanisch.

Sebastian Burger
Baku. Stadt der schlagenden Winde.
Selbsverlag Sebastian Burger, 2010
168 Seiten, Hardcoverausgabe, 34 Euro

Ab Dezember im Buchhandel.
Auf der
Website können Bücher zu vergünstigten Bedingungen (26,10 Euro) vorbestellt werden. Die Besteller nehmen automatisch an der Verlosung von bis zu zehn art editions (mit Betonschuber) teil.

Quelle: zenithonline.de

Sunday, October 17, 2010

VORTRAG: "Stalinismus als Gewaltherrschaft". Vortrag von Prof. Dr. Jörg Baberowski, Humboldt-Universität Berlin.

Besucherzentrum des Dokumentationszentrums Berliner Mauer
Bernauer Strasse 119/ Ecke Gartenstraße
13 355 Berlin

Dienstag, 19. Oktober 2010, 19.30 Uhr

"Stalinismus als Gewaltherrschaft"
Vortrag von Prof. Dr. Jörg Baberowski, Humboldt-Universität Berlin

Neben dem Holocaust zählt der stalinistische Terror zu den größten Grausamkeiten des letzten Jahrhunderts. 20 Millionen Menschen verloren durch Stalin ihr Leben. Prof. Dr. Jörg Baberowski gibt einen Überblick über dieses finstere Kapitel, das, anders als die NS-Verbrechen, bis heute kaum aufgeklärt ist. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion dringen Einzelheiten über das Ausmaß der Gewalt und des Schreckens von Stalins dreißigjähriger Herrschaft an die Öffentlichkeit. Allmählich werden Archive geöffnet und das Bild der sowjetischen Geschichte wird wesentlich verändert. Stalins Rolle erscheint in einem neuen Licht. Es ist nunmehr unbestritten, dass er selbst den Massenterror vorantrieb. Noch vor dem Beginn des Krieges ließ das Regime Völkergruppen deportieren, Hunderttausende kamen dabei um. Auch während des Zweiten Weltkrieges und nach 1945 hörten die terroristischen Übergriffe des Regimes gegen Zivilisten und Soldaten nicht auf.

Der Vortrag versucht, den Stalinismus als despotische Gewaltherrschaft verstehbar zu machen, die sich unter einzigartigen historischen Bedingungen vollzog. Stalins Person steht im Mittelpunkt dieser Interpretation.

Eine Veranstaltung gemeinsam mit der Zeitschrift "Osteuropa", gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Eintritt frei
Fahrverbindung: S-Bahn Nordbahnhof, U-Bahn Bernauer Straße, Bus 245

LITERATURE: Helga Kurzhalia - Reading with German and Georgian Writers



Helga Kurzkhalia, Psychologist and Writer, Lives and Works in Berlin

20.10.2010. 6 pm
Reading with German and Georgian Writers
Helga Kurzhalia presents her book
Café Goethe
Goethe-Institut Georgien
Adress: Sandukeli Street 16
0108 Tbilisi, Georgia

27.10.2010, 6 pm
Book Presentation "Lamaras Briefe oder vom Untergang des Kommunismus" (Lamara's Letters or about Downfall of Communism) and Talk with Lasha Bakradze
Giorgi Leonidze State Museum of Literature.
Adress: Chanturia Street 8
0108 Tbilisi, Georgia

Saturday, October 16, 2010

ARTIKEL: Beamte der US-Regierung geben zu, dass Saakaschwili den Kaukasus-Krieg begonnen hat. Von F. William Engdahl (kopp-online.com)

Von F. William Engdahl

Bei den laufenden parlamentarischen Anhörungen im amerikanischen Senat und Repräsentantenhaus über den kürzlichen Krieg in Georgien haben hohe Vertreter des Außen- und Verteidigungsministeriums zum ersten Mal zugegeben, dass Georgiens labiler Präsident Michail Saakaschwili am Abend des 8. August den militärischen Angriff auf Süd-Ossetien befahl um die Kontrolle über die umstrittenen Gebiete Süd-Ossetien und Abchasien wieder zu erlangen. Die Äußerungen signalisieren eine merkliche Zurücknahme der Rhetorik des Kalten Krieges, die in den ersten Tagen nach Kriegsbeginn von US-Außenministerin Condoleezza Rice und der Bush/Cheney-Administration zu hören waren. Damals hatte die offizielle US-Propaganda Russland als Aggressor hingestellt. Welche Rolle das Büro von US-Vizepräsident Dick Cheney in der explosiven Kaukasuskrise gespielt hat, muss erst noch geklärt werden.

Der ganze Artikel >>>


Haben Cheney und Bush Georgien zum Krieg ermuntert, um McCain groß ins Spiel zu bringen?
F. William Engdahl

Die russischen Panzer ziehen sich zwar wieder hinter die georgische Grenze zurück, aber noch längst sind nicht alle Fragen beantwortet, warum Georgiens Präsident Saakaschwili am 8. August die abtrünnigen Provinzen Südossetien und Abchasien angegriffen hat. Aller Wahrscheinlichkeit nach bedeutet dieser dreiste militärische Akt das Ende aller mehr …

Russland, Europa, die USA und die Grundsätze der Geopolitik
F. William Engdahl

Jetzt, wo Einzelheiten darüber ans Licht kommen, was strategisch bei der Krise in Georgien und allgemein auf dem Kaukasus auf dem Spiel steht, wird deutlicher, dass Moskau zu einem »Rollback« entschlossen ist, allerdings nicht auf die Grenzen der Stalinzeit und des Kalten Kriegs ab 1948. Putin und Medwedew haben vielmehr damit begonnen, das höchst mehr …

EU-Programm: Accreditation of EVS organisations in Eastern Europe and Caucasus (salto-youth.net)

For more detailed information on the accreditation procedure, please consult the Accreditation Guide "Getting into EVS in EECA". To get to know more about European Voluntary Service (EVS) and Youth in Action programme please consult "Youth in Action Programme guide" (especially pages 60-61). The basis for accreditation is complement to the EVS Charter.

How does accreditation work?
Please NOTE: Accreditation does not ensure financial support, but it is a prerequisite for an application for a project grant at a later stage!


Below the procedure is explained shortly:

WHY to accredit?
Any organisation from Eastern Europe and Caucasus region wishing to send or host EVS volunteers or coordinate (support) EVS activities of other organisations must be accredited from 2011.Accreditation serves to gain access to EVS and to ensure a common quality standards.


WHO needs accreditation?
Any EVS organisation in a Programme Country, in South East Europe or in Eastern Europe and Caucasus needs accreditation. Expression of interest (EI) form is submitted by potential EVS organisation.The same organisation may request one or more types of accreditation (as sending, as hosting or as co-ordinating organisation).


WHEN to apply?
In 2010, interested organisations can apply for accreditation till 31st October (this will allow them to be EVS project partners in first deadlines of 2011). Accreditation visits will be held:
* Caucasus [Armenia, Azerbaijan, Georgia], between 20-28 November
* Russia, between 29 November - 10 December
* Eastern Europe [Belarus, Moldova, Ukraine], between 11-19 December
During the visits in 2010 the accreditors will first of all accredit active, experienced EVS organisations.
From 2011 interested organisations can apply for accreditation at any time.Ideally, accreditation will be carried out within six weeks after receipt of all documents (hopefully first local accreditations will be done till 1st April deadline).


BY WHOM
Accreditation process in Eastern Europe and Caucasus is carried out by the SALTO EECA Resource Centre and recruited, external experts.


WHAT to provide?
Documents requested for accreditation process in EECA region should be sent in electronic version by e-mail to eeca@salto-youth.net :
filled
EI form (additionally, page with signatures should be printed, signed, stamped, scanned and added to the e-mail);
scan of statute of the organisation;
scan of confirmation of organisation's legal registration (from adequate ministry or court);
scan of references from local partners (organisations or authorities) with their signatures and stamps;
In case of coordination, both hosting and coordinating organisation must apply on separate EI forms for accreditation providing additionally:
agreement between hosting and coordinating organisation about roles and responsibilities of partners;
All documents must be provided in original and translated to English language (not certified).
In case of problems with internet, all documents should be sent in original by post (and added electronically on CD).


WHERE to apply?
SALTO Eastern Europe and Caucasus Resource Centre
Mokotowska str 43, 00-551 Warsaw, POLAND
phone: +48 22 621 62 67e-mail:
eeca@salto-youth.net

HOW it goes?
Accreditor(s) who have been ordered by SALTO EECA to carry out the accreditation (either external experts or SALTO EECA / National Agency officer)will assess your documents and contact you to plan a visit to your organisation (more details about requirements for accreditation in "Getting into EVS in EECA").
After the visit and assessment process you will receive information about the result of accreditation. In case of refusal you will get suggestions for improvements. Successful organisations will receive certificate as accredited EVS organisation and their description will be included in
European EVS database.

IMPORTANTS
Accreditation is a process of overall assessment of organisation's capability and doesn't refer to concrete project. It is organisations, not projects accredited.
The accreditation doesn't represent financial support, but is a pre-requisite for a later application for a concrete project.
Accreditors might decide to give accreditation (EI number) valid from 1 to 3 years.
Organisation wishing to host volunteers must have at least 1 coordinator per 10 planned volunteers and 1 mentor per 3-4 planned volunteers (this could be also supported by the coordinating organisation).

EU-Programm: Akkreditierung für EFD-Organisationen in Osteuropa und dem Kaukasus (salto-youth.net)

Der Akkreditierungsprozess für EFD-Organisationen in der Region Osteuropa und Kaukasus schreitet voran.

Zum 1. Januar 2011 müssen alle Koordinierenden sowie Aufnahme- und Entsendeorganisationen, die in der Region Osteuropa und Kaukasus ansässig sind, akkreditiert werden. Dies geschieht über das SALTO Resource Centre Eastern Europe and Caucasus durch Vor-Ort-Besuche.

Für Akkreditierungsbesuche noch in diesem Jahr ist der 31. Oktober 2010 Anmeldeschluss.

Denken Sie bitte daran, etwaige Partnerorganisationen in der Region zu informieren.
Mehr Infos dazu gibt es unter
www.salto-youth.net oder bei JUGEND für Europa, Mireille Gras, gras@jfemail.de

abgelegt in:

PHOTOGRAPHY: Cattle Drive in Tusheti in Octobre 2010. By Ralph Hälbig (flickr.com)




Sheep, cattle, horses, dogs, campfires, mountains, meadows, sun and rain, hail and snow: See the marvellous beauty of pure life on the road over the mountains with Tushetian shepherders in Autumn 2010

Tusheti lies behind the chain of the Greater Caucasus Range in the northeast of Georgia and is the homeland of the Tushs. Twice a year the Tushetian people change the pastures for their sheep, goats, cows and horses. In the spring they move from the southern steppes in Shiraki on the Azerbaijani border crosswise through Kakheti to the north and then over the 2870 m Abano-Pass into their homeland mountain villages. On juicy meadows in rough mountain air they manufacture excellent cheese, manage their herds and maintain centuries-old traditions. At the end of September after the crop of potatoes and before in the high mountains the first snow falls again the herders break down their camps, load their horses, donkeys and trucks and drive the herds over daily stages from 20 to 30 km back to Kakheti. Apart from our regular journeys to Tusheti in the summer months we offer this adventure journey only for one date in the autumn 2010. The participants will experience grandiose landscapes, Tushetian hospitality, solitude and an adventurous course with the herds by horse or by foot over the chain of the Greater Caucasus Range. Tusheti is an Eldorado for nature friends, riders, adventurers, sport fishers, photographers, journalists and artists.
more: kaukasus-reisen.de

DISKUSSION: Medien im Südkaukasus als Spielball der Politik (tt.com)

Wien (APA) - Die Politik in den drei früheren Sowjet-Republiken Georgien, Armenien und Aserbaidschan benutzt die Medien als Spielball und Instrument. So der Tenor einer vom Forum Alpbach organisierten Podiumsdiskussion am Freitagabend in Wien. Es sei eine „Illusion“, die Medien in den drei Ländern des Südkaukasus „als Bereiche für sich“ zu sehen, sagte etwa der georgische TV-Investigativ-Journalist Akaki Gogichaischwili.

„Das Fernsehen ist total unter staatlicher Kontrolle“, erklärte auch Nouneh Sarkissian (Sarksjan) für Armenien. Ein ähnliches Bild von der Lage in ihrer Heimat zeichnete Gülnare Axundova (sprich: Achundowa) vom Aserbaidschan Media Center, die an der alljährlichen, hochrangig mit Medienschaffenden und -experten besetzten Konferenz der Commission on Media Policy in Wien teilnimmt, deren Co-Vorsitzender Ex-Vizekanzler Erhard Busek ist.

Die Medienlandschaften der drei kleinen Länder zeichnen sich jeweils durch eine relativ kleine, schrumpfende Leserschaft und einem entsprechend kleinen Print-Markt aus. Demgegenüber ist die Zahl an Fernsehsendern übergroß. Diese Situation begünstige den Zugriff der Politik, waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion einig. Aber auch die verschiedenen, sich widerstrebenden Interessen von internationalen Akteuren wie Russland, EU, USA, Iran oder Türkei spielten in die eingeschränkte Medienfreiheit in der Region hinein, die als Energielieferanten bzw. für den Energietransit strategische Bedeutung haben, wie der für den Sender Rustavi II tätige Gogichaischwili ausführte.

Sarkissian, Direktorin der Internews Media Support NGO, sagte, die Lage in Armenien sei vielleicht nicht so schlimm wie in Aserbaidschan. Dafür wisse man dort, „woher die Kontrolle kommt“. In Armenien sei das nicht so klar. Die TV-Stationen würden nicht direkt, sondern über die Regulierungsbehörde kontrolliert, die eigentlich unabhängig sein sollte, allerdings vollkommen unter dem Einfluss der Regierung stehe.

Sarkissian erinnerte an den Fall des Senders A1+, dem selbst nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) die entzogene Lizenz nicht zurückgegeben wurde. Je nach Stimmung in den angespannten Beziehungen zur Türkei und zu Aserbaidschan werde die Berichterstattung über die Nachbarn in Armenien gegängelt.

Der Georgier Gogichaischwili wurde für sein Aufdecker-Magazin, in dem er die grassierende Korruption unter dem 2003 aus dem Amt gejagten Präsidenten Eduard Schewardnadse entlarvte und anprangerte, bedroht. Nachdem es danach mehr Medienfreiheit gegeben habe, brauche aber auch die jetztige Regierung unter dem pro-westlichen Präsidenten Micheil Saakaschwili keine Aufdecker und Aufklärer mehr: Gogichailschwili macht heute eine Wirtschaftssendung. „Vielleicht ist das der Preis für Stabilität und Entwicklung“, zweifelte er. 90 Prozent des Fernsehprorgamms seien Unterhaltung oder Gehirnwäsche.

Auch Axundova beklagte, dass sich die breite Öffentlichkeit in Aserbaidschan gar nicht mit Politik beschäftige und derartiger Themen müde sei. Einzig Neue Medien, Internet und Blogs, die allerdings nur einer Minderheit zugänglich seien, böten Hoffnung auf mehr Medienfreiheit und eine kritischere Gesellschaft. Einig waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion, dass Journalisten in Georgien, Armenien und Aserbaidschan eine bessere Ausbildung bräuchten; auch ein freier Medienmarkt müsse sich im Südkaukasus erst entwickeln.


Quelle: www.tt.com

Thursday, October 14, 2010

SCIENCE: Caucasus Analytical Digest - No. 20: Religion in the South Caucasus (res.ethz.ch)

Author(s): Robia Charles, Harutyun Harutyunyan, Kimitaka Matsuzato, Ruslan Baramidze
Editor(s): Iris Kempe, Matthias Neumann, Robert Orttung, Jeronim Perović, Lili Di Puppo
Publisher(s): Center for Security Studies (CSS), Zurich, Switzerland, Jefferson Institute, Washington, DC, USA, Heinrich Böll Foundation, Tbilisi, Georgia, Forschungsstelle Osteuropa (FSOE), Bremen, Germany

Date of publication: 11 Oct 2010
Issue number: 20
Pages: 18

Description: This issue of the Caucasus Analytical Digest examines the importance of religion in the South Caucasus. First, Robia Charles examines the nature of religiosity in Armenia, Azerbaijan and Georgia. Second, Harutyun Harutyunyan analyzes the role of the Armenian church during military conflicts, arguing that the Armenian church legitimized the use of violence, especially during the Nagorno-Karabakh conflict (1988–1994). Third, Kimitaka Matsuzato assesses the strategies for survival of the Orthodox communities in Transnistria, Abkhazia, and South Ossetia. Finally, Ruslan Baramidze examines the differences among Muslim communities in highland and lowland areas of the Autonomous Republic of Adjara.

General note: © 2010 Center for Security Studies (CSS), Heinrich Böll Foundation, Resource Security Institute (RSI), Forschungsstelle Osteuropa (FSOE)
Download:

English -
Download the full-text document

EXHIBITION: Contemporary Lithuanian architecture to be presented in Georgia - October 8th

Press Release
2010-09-30, Kaunas

On October 8th, in Tbilisi, the capital of the Republic of Georgia, an architectural exhibition HOUSES LT, which puts a focus on contemporary designs of the individual house projects in Lithuania, will be opened at 19:00 hrs at the The Wood Service Exhibition Centre (15th km of Agmashenebeli Lane, Tbilisi)

The exhibition comprises 37 projects designed by well-known Lithuanian architects: Vilius Adomavičius, Gintaras Balčytis, Darius Čiuta, Algimantas Kančas, Gintautas Natkevičius, Alvydas Šeibokas and others. All projects were designed and completed in the past ten years.

“The architectural examples presented both in the exhibition, and in the catalogue which accompanies it, is a proof that in our country, less and less attention is given to regional and local norms and values. Indeed, the majority of projects represent global architectural trends; consequently, each house presented here could be built in any European country”, - Gintaras Balčytis, the curator of the exhibition HOUSES LT, says.

The exhibition HOUSES LT is a first project of that kind. It does not only aims to show the main trends in the contemporary Lithuanian architecture, but also seeks to achieve much more – namely, to disclose parallels between modernity and tradition, continuity and change, globalism and localism.

“All things considered, evident changes in our lifestyles and perceptions are emerging – social and cultural liberalization affects how we treat surrounding realities, consequently, it also affects our attitude to architecture, arts and our lifestyles in general” – said Gintaras Balčytis.

The architectural exhibition is accompanied by the exhibition catalogue under the same name (HOUSES LT), which is published in the Lithuanian, Georgian and English languages.

Tbilisi is a first stop for this exhibition, but certainly not the final. The architectural exhibition project will be continued (more designs will be included) and will travel also to other countries.


Exhibition HOUSES LT is organized by Kaunas Branch of the Lithuanian Union of Architects

Project partners – The Embassy of the Republic of Lithuania to Georgia, Art Caucasus Foundation, Georgian House

Contact details:
Gintaras Balčytis, architect and project curator
Phone: +370 699 32472,
balcytis@takas.lt
Postal address: Vilniaus 22, LT-44280 Kaunas, Lithuania

WISSENSCHAFT: Historikerstreit als ideologischer Wegbereiter des Abchasien-Konflikts (hu-berlin.de)

Der georgisch-abchasische Konflikt ist ein Musterbeispiel dafür, wie man mit der Beschwörung der Vergangenheit, Gerechtigkeitssuche in der Geschichte und einer so genannten „Geomythologie“1 in einen blutigen Konflikt hineingeraten kann.
Auch wenn die Mythologisierung der Geschichte nicht die einzige Ursache dieses Konflikts, der ohnehin hätte nicht vermieden werden können, war, hatte sie eine große Rolle gespielt, den Konflikt vorzubereiten und ideologisch zu begründen. Das gilt sowohl für die georgische als auch für die abchasische Seite.

Der vorliegende Essay stellt einen Versuch dar, den Ausmaß von Geschichtsinstrumentalisierung am Bespiel des Abchasienkonflikts zu zeigen.
Dabei fokussiert sich diese Betrachtung auf die Wurzeln des Historikerstreits sowie die Entwicklung von seinen Anfängen, während des Zarismus bis in die postsowjetische Epoche hinein.

Die vorliegende Arbeit verzichtet auf die Suche nach einer „richtigen“ Erklärung in diesem Streit und versucht sich möglichst von den Streitthemen zu distanzieren. Trotzdem ist die Arbeit nicht völlig frei von Bewertungen, zumal die Schilderung der wichtigsten Ereignisse mit kurzen Kommentaren für den Sachverstand erforderlich ist.

„Es geht um die Idealisierung der Geschichte und die Entstehung des Mythos: Abchasen waren später eingesiedelt und damit die Gäste Georgiens. …Diejenigen die sich dieses Mythos bedienen wollen, wollen Abchasen in Rang einer nationalen Minderheit herabstufen. Sie wollen die Geschichte im Zusammenhang mit Abchasien politisch instrumentalisieren.
Aus Sicht der Geschichte ist das eine Lüge. Aus Sicht der Politik ist es ein Schwachsinn. Geschichte braucht kein Gewissen und beschäftigt sich nicht mit solchen Fragen. Geschichte als Wissenschaft bewertet die Prozesse nicht aus der Sicht der Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit. Es gibt einen objektiven Prozess, den mehrere Subjekte, in dem Fall Historiker unterschiedlich bewerten.“ Dieses Zitat von David Berdzenišvili, einem georgischen Oppositionspolitiker und studierten Historiker unterstreicht die Sinnlosigkeit eines Historikerstreits für die Lösung der Gegenwartsprobleme. Allerdings stammt diese nüchterne Stellungnahme aus dem Jahr 1999, sechs Jahre nach dem Ende des georgischabchasischen Kriegs.

Der Historikerstreit um Abchasien, welcher eine lange Tradition hat, wurde in den Jahren der Perestrojka, besonders kurz vor dem Zerfall der Sowjetunion erneut entflammt.
Eine besondere Bedeutung bekam er jedoch im Jahr 1991, ein Jahr vor den militärischen
Auseinandersetzungen in Abchasien, sowie in den beiden Kriegsjahren 1992-1993. Auch wenn die georgische und abchasische Öffentlichkeit vierzehn Jahre nach dem Kriegsende die Sinnlosigkeit eines solchen Streits mittlerweile bewusst geworden ist, denn er entfernt sie nur von der Realität und letztendlich von der friedlichen Konfliktlösung, ist er noch nicht zu Ende gegangen.

Der ganze Text (pdf) >>>

PODCAST: Die Hochschullandschaft in Georgien. Deutsch ist beliebte Fremdsprache. (dradio.de)

Henning Hübert im Gespräch mit Ulrike Burkwinkel +++ Porträt über Gebhard Reul, Leiter des DAAD-Informationszentrums
Podcast >>>

Georgien liegt südlich de Kaukasus, hat nur noch 4,2 Millionen Einwohner, mehr als eine Million weniger als zu Beginn der Unabhängigkeit 1991. Georgier haben eine eigene Sprache, die als äußert schwer zu erlernen gilt. Deshalb ist es für Georgier selbstverständlich, selbst mindestens eine Fremdsprache zu lernen.

Deutsch hat in Georgien traditionell einen guten Stand. 20 Prozent aller Sprachenstudenten wählen Deutsch, nur je sieben Prozent Französisch beziehungsweise Russisch. Allerdings dominiert inzwischen auch in Georgien Englisch - das wählen 40 Prozent aller Sprachstudenten. Der Deutsche Akademische Austauschdienst hat in Georgien besonders viel zu tun. Er berät und begleitet Germanistikstudenten bei ihrer Karriere.

Henning Hübert ist gerade zurückgekommen von einer Informationsreise durch die georgische Hochschullandschaft, organisiert vom DAAD.

Seinen vollständigen Beitrag können Sie mindestens bis zum 13.3.2010 in unserem Audio-on-Demand-Player hören.


Quelle: www.dradio.de

REVIEW: Tbilisi, Georgia – The AR launches a campaign to save historic Old Tbilisi town (architectural-review.com)

22 September 2010 By Nick Shavishvili

An exemplary scheme to breathe new life into a crumbling city

A uniquely historic city, the Georgian capital Tbilisi epitomises the quandary for so many governments in the developing world. Like others in these financially straitened times - Old Cairo, Riga, Odessa, Lima, Mexico City, the magnificent ancient Yemeni cities and others - lack of funds precludes Tbilisi from seizing an architectural solution to the urgent need for economic regeneration.

Old Tbilisi is on the tentative list of UNESCO’s World Heritage sites of significant architectural and urban value, and is a candidate for inclusion on the 100 most endangered urban historic sites. The ambition, according to the International Council on Monuments and Sites (ICOMOS), is its continuation ‘as a homogeneous urban organism (which) is still alive and preserved not in scattered individual buildings, but in its whole entity’.

Georgia must find the money to rescue its banks and supply badly-needed city jobs by reviving its highly labour-intensive construction industry. The dilemma is how to do this at the same time as preserving the Old Town, one of the world’s oldest Christian cities. Successful restoration of Old Tbilisi - described by ICOMOS as a ‘city chronicler’ whose buildings ‘offer a fascinating narrative of its historic life from the 5th century AD to the present’ - should, on the precedent of other historic sites, generate plentiful tourist revenues and jobs.

Old Tbilisi and its inhabitants have an indomitable spirit (it has survived 29 invasions) that has kept it alive. This is reflected in the vitality and charm contained in its vernacular architecture built over 1,500 years, an eclectic mix of Middle Eastern and European influences. It is a jumble of ancient potholed crooked streets, crumbling walled courtyards, wonky overhanging balconies, amazing wrought-iron gates and doors, higgledy-piggledy spiral stairs and fine (if peeling and battered) examples of art nouveau and neo-classicism.

The architecture tells the story of Old Tbilisi’s long cosmopolitan tradition - from Arabs in medieval times, Persians, Turks, Greeks, Armenians, Azeris, Jews, and later Russians have all settled here alongside indigenous Georgians. The town was first built in 500AD, with Dachi, the heir of one of Georgia’s greatest kings, constructing the capital according to his father’s plans and incorporating churches that remain standing to this day.

And despite significant intervention over the centuries, the original connection between the ancient Silk Road trading city and its environs is still preserved. The Old City is sited along the River Mtkvari, with its ancient narrow streets winding up a picturesque mountain ridge to a 4th century fortress.

But charming as Old Tbilisi may look, the fact remains that it is in a terrible state. After decades of neglect and an earthquake or two, some historic churches and houses have already collapsed and been lost. Residents are leaving, adding to the sense of abandonment. Houses leak and lack proper water, gas or electricity supplies.
Part of Old Tbilisi’s challenge is its scale. The entire size of the region is 18.7km2, of which 4.3km2 comprises the oldest buildings and 9.1km2 the whole area where construction is regulated on account of the buildings’ age. The total number of properties protected by the state within the above two territories is 1,768. The law says they cannot be destroyed, even if damaged, but have to be replicated precisely.

The Georgian government has made significant progress, despite the complexity of the issues faced. However, progress has been stymied by world events. The global economic crisis exerted more pressure to the difficulties of Russia’s 2008 invasion and 2006 economic blockade, with an attendant fall in GDP and rise in unemployment. (Georgia’s chaos after the latter did not help inspire confidence in its 2007 application for World Heritage status for Old Tbilisi).

International investment has been frozen after the world crisis and Russio-Georgian war. The 158 private residential property developers, some of whom had been carrying out reconstruction work in the Old Town, are immobilised by the Georgian banks’ inability to lend. The Tbilisi building industry, once worth £640 million and employing around 38,000 - more when small service companies are added in - has nearly collapsed. Against this background, 50,000-plus inhabitants of Old Tbilisi voiced their discontent at slum dwelling. In response, in 2009 the government introduced a scheme, New Life of Old Tbilisi. Much of the financial jigsaw has been put in place with a first-step scheme that is regarded as a role model by the European Bank for Reconstruction and Development (EBRD) and leading academics. On the recommendation of World Bank officials, a conference to discuss the Tbilisi model is being planned for 2011.

The measures aim to satisfy key groups in urban regeneration. Banks are to issue new loans guaranteed by state purchase and incorporate old debts and interest into the land price, re-starting profitable financing of a sector that is no longer toxic for them. Developers will complete unfinished constructions, meet old and new commitments, clear all debts, and move on to new jobs. Tbilisi will revive a free housing programme for the slum-dwellers and take over property in Old Tbilisi now available for restoration.

The Georgian government would generate activity through construction work and services that could add as much as £390 million to the economy. Its risk is limited by the increase in tax revenues and the sale value of Old Tbilisi land. The scheme is for developers, or other bidders, to buy it and restore the old buildings. So far the Georgian government has put in two tranches of money to what is envisaged to be a three-to-four-year £137 million plan. Here good progress is being made.

The next step will be another application for World Heritage status and some badly needed international funding from reconstruction and restoration programmes such as the World Bank, EBRD or Aga Khan Award for Architecture.

But key to the successful continuation of the scheme, in Western eyes certainly, is the development of a plan of what should actually happen to Old Tbilisi to help retain its vibrancy and bring economic activity while restoring it as a magnet for tourists. This, potentially a huge economic generator, has yet to be added to the jigsaw.

Source: www.architectural-review.com

MUSIC: Nino Gvetadze. Georgian Pianist has got Birthday today. (myspace.com)

Nino Gvetadze was born in Tbilisi, Georgia in 14.10.1981. She got her first piano lessons from Veronika Tumanishvili at the Tbilisi Z.Paliashvili Music School in 1987. She completed this school successfully in 1998. In the same year, she began her studies at the Tbilisi State Conservatory with Prof. Nodar Gabunia and later with Prof. Nana Khubutia. Here she received her bachelor's diploma and obtained her master's degree in 2003. Nino then moved to the Netherlands, where she became a student of Paul Komen at the Hague Royal Conservatory, which she finished and got her Master’s degree in 2007. At present Nino is a student of Jan Wijn at the Amsterdam Conservatoire. From an early age Nino has participated in various concerts; she has played with orchestras since she was six years old. During her studies in Georgia, she won a grant from the Foundation for the Assistance of Young Musicians of Georgia, founded by Elisabeth Leonskaya. Later she received the Georgian president's scholarship and won a Diploma and two special prizes at the Second Tbilisi International Piano Competition. She performed various concerts with the Tbilisi Symphony Orchestra and played various recitals. In 2002, Nino was invited to participate in the "Rising Stars" Festival in Austria. She has taken master classes with Mikhail Voskressensky, Jan Wijn, Boris Berman, Domenique Merlet and Jacques Rouvier. Less than one year after coming to the Netherlands, Nino won the Young Pianist Foundation National Piano Competition in The Hague. She received First Prize, Grand Prize and the Special Prize for modern work. After the competition she toured the Netherlands, performing concerts in the most important concert halls in Holland. Her recordings were and are broadcasted by different channels of Dutch TV and Radio. She has played with such conductors as Michel Plasson, Otto Tausk, Eidvind Aadland, Jansug Kakhidze and Martin Andre, and with such orchestras as the Rotterdam Philharmonic Orchestra, The Hague Residence Orchestra, Limburg Symphony Orchestra and Holland Symfonia. In April 2007 Nino performed Ravel’s Ma Mère l'oye together with the well known French pianist Jean-Yves Thibaudet. After this concert she was invited by Jean-Yves Thibaudet to participate in the Spoleto Festival in Italy. At present she performs in the important concert halls of the Netherlands, such as the Concertgebouw (large and small halls) in Amsterdam, the Vredenburg in Utrecht, the Doelen in Rotterdam and the Anton Philipszaal in The Hague. Nino's repertoire chamber music as well. She participates in various music festivals in Netherlands, Georgia, Germany, Italy and France.

Weitere Infos: www.myspace.com/ninogvetadze
& www.ninogvetadze.com

Wednesday, October 13, 2010

ART: Pirosmani und die zeitgenössische Kunst - III in Tbilisi

Am 21. Oktober wird im Historischen Museum in Tbilissi, in der „Karawanserei“ in der Sionistraße 8, um 17.00 Uhr, die internationale Ausstellung „Pirosmani und die zeitgenössische Kunst - III“ eröffnet. Neben Bildern von Niko Pirosmani werden Arbeiten georgischer und deutscher Künstler präsentiert, beteiligt sind auch eine spanische Malerin sowie zwei italienische Bildhauer und Maler.

Bereits am 20. 10. Um 18.00 Uhr findet im Goethe-Institut Georgiens, in der Sandukelistr. 16, ein literarischer Abend statt, am 22. 10.werden dort Filme gezeigt, Beginn ebenfalls 18.00 Uhr.


Veranstalter des gesamten Projekts „Begegnung mit Pirosmani III“ ist die Georgisch-Deutsche-Gesellschaft, in Kooperation mit dem Goethe-Institut Tbilissi.

ART: Nadia Tsulukidze/ DasArts Final Project

Dear friends and colleagues,

I am happy to invite you to the performance Ready for Love or Seven Fragments of Identity, my DasArts Final Project.
Me, myself and I will be performing this piece in Brakke Grond. more here >>>


When? We 20 Oct- 19:00 & Thu 21 Oct- 20:30


'Love, when i am in it, gives me the sense of completeness and belonging, the sense of acceptance for who i am, all of me. Belonging is a big thing.'
Birgit

The performance is about: love, marriage, Communism as family, Brejnev and my grand father, sentimental bubbles, my studies of western life, borders, products - East/West absurdities that shaped my unshaped identity.

Concept/performance: Nadia Tsulukidze
Dramaturgy advice: Bojana Mladenovic
Coach : Andreas Bachmair
Technical support: Arie Bults

Hope to see you there!
Warm regardsNadia

KULTUR: UNESCO sieht Weltkulturerbe in Georgien in Gefahr (georgien-nachrichten.de)

Das UNESCO-Welterbekomitee hat bei seiner 34. Sitzung in dieser Woche den aktuellen Stand der ins Erbe aufgenommen Landschaften und Immobilien weltweit beurteilt. In Deutschland zeigte sich das Komitee mit dem Bau einer Brücke über den Rhein in der Nähe des berühmten Felsens der Loreley einverstanden. In Georgien hingegen nahm das Komitee die Bagrati Kathedrale und das Kloster Gelati in die Liste der gefährdeten Bestandteile des Weltkulturerbes auf.

Das Komitee drückte in beiden Fällen seine Sorge aus über unumkehrbare Renovierungsarbeiten in Georgien, die die Authentizität der Bauwerke in Frage stellen. Die Bauarbeiten sollten sofort eingestellt werden, forderte das Komitee.

Vertreter der Regierung Saakaschwili ließen ihre Bereitschaft erkennen, über die Bauarbeiten zu reden.
Interpressnews, 30.07.2010

Tuesday, October 12, 2010

FERNSEHEN: Georgien. Not macht erfinderisch. Von Ralph Hälbig und Katrin Molnár. (mdr.de)

Manuskript des Beitrages vom 10.10.2010
Ralph Hälbig und Katrin Molnár, gesendet: MDR, 10.10.2010, 16.05 Uhr und 12.10.2010, 10.58 Uhr +++ eine längere Fassung wird es beim MDR am 30.10.2010, "Auf gute Nachbarschaft", 18.15 Uhr geben

Armut ist in Georgien allgegenwärtig. Doch Not macht ja bekanntlich erfinderisch. Rund um die Hauptstadt Tiflis werden täglich innovative Ideen zum Leben erweckt. Reicht das Geld nicht für einen neuen Traktor, wird aus Einzelteilen kurzerhand einer zusammengeschraubt. Hoch im Kurs steht derzeit die alternative Erzeugung von Strom.

Es ist kaum zu glauben, aber diese Rostkisten mit Sowjet-Charme sind georgische Neu-Fabrikate. Hergestellt von diesem Mann. Eigentlich ist Giorgi Mirianashvili aus Gavasi Weinbauer, aber im Innersten seines Herzens ist er Erfinder und genialer Mechaniker. Er schraubt und schweißt zusammen, wie es gebraucht wird. Seine Traktoren sind Unikate. Selbst designt und gesampelt aus Schrott.

Giorgi Mirianashvili, Weinbauer:

"Der Tacho ist von einem russischen Panzer aus den Siebzigern, das Gaspedal von einem Traktor. Und hier vorne, das alles, kommt von einem Sil-Lastwagen."

Am Ende ist trotzdem alles funktionstüchtig und sorgt für großes Staunen. In erster Linie baut Giorgi seine Maschinen aber, um die Arbeit im Weingarten zu erleichtern. Die Traktoren, die es zu kaufen gibt, sind alle zu groß und außerdem viel zu teuer. Giorgis Maschine dagegen kostet nichts und passt exakt zwischen seine Weinreben.

Giorgi Mirianashvili, Weinbauer:

"Unter den Kommunisten war das verboten. Meinen ersten Traktor musste ich immer im Weingarten verstecken. Heute darf ich sogar offiziell damit fahren."

Zwar hat sich in den letzten Jahren viel verbessert, aber die Zeiten extremen Mangels und permanenter Energieausfälle haben die Georgier erfinderisch gemacht. Auch in der Hauptstadt sind etliche Genies zu finden. Einer der klugen Köpfe ist Merab Tchirakadze, studierter Physiker und Ökonom. In diesem Labor der Universität von Tbilisi hat er das Modell für seine jüngste Erfindung entwickelt: eine Turbine mit flexiblen Flügeln, die die zirkuläre Hin- und Her-Bewegung von Wasserwellen in eine Drehrichtung übersetzt und so zur Stromerzeugung genutzt werden kann. Das Prinzip ist genial einfach und ein absolutes Novum der Wellenenergie-Nutzung. Dennoch findet Tchirakadze niemanden, der den Bau eines großen Prototypen finanzieren würde.

Merab Tchirakadze, Physiker und Ökonom:

"Hier in Tbilisi gibt es kein Geld, keine Förderung und leider auch kein Interesse. Dass es aber eine sehr gute Möglichkeit ist ökologisch Energie zu erzeugen, bestätigen die Emails, die ich von internationalen Firmen und Institutionen bekommen habe, die auch zu diesem Thema arbeiten."

Der georgische Erfindergeist lässt sich trotzdem nicht aufhalten. Mit Colaflaschen und Wäscheleine demonstriert Tchirakadze eine weitere Neuheit: seine schwimmende Turbine. Mit ihr kann die Strömung von Flüssen zur Stromerzeugung genutzt werden.

Geradezu eine Energierevolution könnte die Erfindung von Tariel Kapanadze bedeuten, wenn es stimmt, was er sagt. Kapanadze und seine Leute gehen davon aus, dass es eine alternative Energiequelle gibt, die sogenannte "freie Energie" um uns herum. Kapanadze behauptet, einen Weg gefunden zu haben, diese sonderbare Energiequelle nutzen zu können. Viele Physiker stellen das in Frage.

Tariel Kapanadze:

"Dieser Kasten hier ist das Wesentliche. In ihm steckt meine Schaltung. Von ihr ist abhängig, wie viel Strom wir bekommen. Jetzt ist es wenig, aber es kann unendlich vergrößert werden. Die Neun-Volt-Batterie braucht man nur zum Starten. Aber dann bekommt man soviel Energie, wie man will."

Strom wird quasi aus dem Nichts erzeugt. Der Beweis steht allerdings aus, denn Kapanadze gibt sein Geheimnis für den ewigen Motor nicht preis. Er vertraut niemandem, aus Angst über den Tisch gezogen zu werden. Abstrus oder wahr? Hat Kapanadze unser Energieproblem in seinem Hinterhof bereits gelöst? Eines ist klar – die Georgier zelebrieren ihre Schöpferkraft. Kein Wunder, schon vor 7.000 Jahren waren sie die ersten, die der Menschheit reinen Wein einschenkten. Und wer weiß, vielleicht schenken sie ihr bald die wohl verblüffendste Erfindung des Jahrtausends: unendliche Energie.

Monday, October 11, 2010

DOCUMENTARY: The Stylite. A Matter Of Faith. (thestylite.com)

South of Russia and on the shores of the Black Sea sits the mountainous country of Georgia. Located in the Caucasus, one of the most linguistically and culturally diverse regions on earth; Georgia has historically been a crossroads between east and west.
In central Georgia’s Imereti region about 7 miles from the mining town of Chiatura there is an imposing 130 foot rock pillar called Katskhi that has been venerated since ancient times. With the arrival of Christianity in the 4th century, it became a place of seclusion and asceticism. Stylites, early Christian ascetics who prayed and fasted on pillars, used Katskhi for their devotions until the 15th century.outh of Russia and on the shores of the Black Sea sits the mountainous country of Georgia. Located in the Caucasus, one of the most linguistically and culturally diverse regions on earth; Georgia has historically been a crossroads between east and west.

In central Georgia’s Imereti region about 7 miles from the mining town of Chiatura there is an imposing 130 foot rock pillar called Katskhi that has been venerated since ancient times. With the arrival of Christianity in the 4th century, it became a place of seclusion and asceticism. Stylites, early Christian ascetics who prayed and fasted on pillars, used Katskhi for their devotions until the 15th century.

Father Maxim, a native of Chiatura has wanted to live atop the Katskhi pillar as a Stylite since childhood. With the help of local villagers and money from donors throughout Georgia he is rebuilding the church. Once finished, he hopes to receive permission from the Patriarch to fulfill that dream.


The Seed of this Project

While researching a film idea about a modern day Stylite, writer/director Stephen Riehl happened upon photojournalist Temo Bardzimashvili’s excellent photo essay entitled "Georgian Monk Builds Stairway to Heaven." He was shocked to find that the fictional character he was developing had a counterpart in reality. To his surprise there was actually a monk endeavoring to live out the rest of his days on a natural rock column in central Georgia known as the Katskhi Pillar.

This story lends itself well to Maboroshi Productions as it naturally calls for a contemplative approach-a light, even poetic touch to bring out a feeling of transcendence and interiority. Time itself will be a character as will the pillar and the surrounding villages.

Development began quickly with an email to Temo asking for more information about Father Maxim and his plans. Composer/sound designer Shawn Kelly has begun initial work on musical themes utilizing Georgian Polyphony (an ancient folk style of music with many differnet interweaving voices). Working with Producer/production manager Bryce Dorey, planning for a research trip to Georgia has begun.

more: thestylite.com

ARTIKEL: Temo Kurzchalia erklärt georgische Flüche (freitag.de)

"Die Deutschen beleidigen eindimensional"

Wie erleben Zuwanderer den hiesigen Alltag: Temo Kurzchalia erklärt, warum georgische Flüche andes und häufig sexuell konnotiert sind


Jede Nation verfügt über spezifische Beleidigungen. Manche führen direkt in einen Streit. Aber nur wenige Beschimpfungen münden in einen existenziellen Konflikt, hinter den man nicht zurücktreten kann, bei dem es dann heißt: Ich oder er. In Georgien ist eine von diesen tödlichen verbalen Waffen das, was ich "Mutterfluch" nennen möchte. Er fehlt im pejorativen Vokabular der Deutschen.

Ich will es an einer Anekdote aus meinem Leben deutlich machen. Seit fast 30 Jahren lebe ich in Deutschland, nach einem Studium in Russland kam ich erst in die DDR. Dort kam es eines Tages dazu, dass ich mit meiner Frau, die Deutsche ist, in eine andere Wohnung ziehen sollte. Wir hatten Möbelpacker engagiert, die ziemliche Fieslinge waren und die ihre Arbeit irgendwann mit der Begründung niederlegten, unsere Kisten seien ihnen zu schmutzig. Da mir das nicht recht einleuchten wollte, sprach ich mit dem Boss der Truppe, der sich allerdings noch viel weniger zugänglich zeigte und auch nach stundenlangem Streit keinen Finger mehr rühren wollte. Da entfuhr mir der Mutterfluch: „Ich f… Deine Mutter.“ In Georgien ist es klar, dass man den Mutterfluch nur dann ausspricht, wenn man wirklich ganz sicher ist, dass der andere unbewaffnet ist, denn ansonsten ist es möglicherweise schnell aus mit einem. Der Möbelpacker-Boss war aber wohl mit dieser Beleidigung nicht vertraut und wollte wissen: "Warum denn meine Mutter?"

'Du bist nicht sauber'


Zinedine Zidane hätte mich sofort verstanden, schließlich hat sein Kopfstoß, mit dem er sich im WM-Finale 2006 bei Materazzi für einen erweiterten Mutterfluch (Zidanes Schwester kam darin auch nicht gut weg) rächte, seine Karriere beendet. In Europa gibt es eine Art Nord-Süd-Gefälle, eine unsichtbare Mutterfluch-Grenze. In Georgien hat jedermann Zidanes Verhalten verstanden und sogar gelobt: Großer Spieler, großer Abgang.

In Deutschland kommen mir Beschimpfungen hingegen oft etwas eindimensional und wenig abwechslungsreich vor. Die schlimmste und gängigste Beleidigung, die ich bei verschiedenen Schlägereien, die ich beobachtet habe, hörte, war "Arschloch". Dafür kann man sich hinterher sogar noch entschuldigen. Diese Beschimpfung weist auf eine anale Fixierung hin, gepaart mit einer Faszination für das Fäkale. Sie ist aber auch im Bereich des Hygienischen angesiedelt, so wie "Schwein". Man teilt dem anderen mit: "Du bist nicht sauber, Du bist ekelhaft."

Der Mutterfluch hingegen ist eine eindeutig sexistische Beleidigung, zeigt Gewaltbereitschaft (denn man muss ja schon annehmen, dass es sich um eine Vergewaltigung handeln würde), verhöhnt die Herkunft des Feindes und ist damit eindeutig eine der schlimmsten Erniedrigungen, die man jemandem zuteil werden lassen kann. Eine der intimsten Beziehungen, die man hat, wird damit herabgewürdigt. In den Bergen Georgiens kann der Mutterfluch auch zu einem omnipotenten „Schwur“ umgewandelt werden: „Wenn ich das und das nicht schaffe, nehme ich meine Mutter zur Frau!“ – Hier wird dann auch gleich noch die Grenze zum Inzestverbot überschritten.

Jeder kann vulgär reden


Abgesehen von diesen sehr alten, kulturell geprägten Tabus hat die Wirksamkeit des Fluchs auch mit dem besonderen Status einer Mutter in der Gesellschaft zu tun. Schließlich gehen Historiker davon aus, dass der Prototyp aller späteren Religionen auf der Verehrung von Muttergottheiten der Jungsteinzeit beruht – also auf der besonderen Position der Mutter.

Ich bin Molekularbiologe, und ich kann nur meine ganz persönliche Meinung zum Besten geben und natürlich keine ethno-psychologisch gesicherte Theorie. Meine eigene Erklärung für den Mutterfluch in Georgien hat nicht zuletzt auch mit der Größe und der Geschichte des Landes zu tun: Georgien ist mit einer Bevölkerung von vier Millionen Menschen nicht nur sehr klein – wie ein erweiterter Vorort von Neu Delhi. Das Land hat in den vergangenen Jahrhunderten auch viele Kriege erlebt und wurde oftmals von sehr großen Nachbarn in seiner Existenz bedroht. Das bedeutete auch, dass jedes Kind – wie auch jede Mutter – besonders behütet werden musste.

Ich weiß nicht, ob mir die Geschichte mit dem Möbelpacker hier noch ein zweites Mal passieren könnte. Inzwischen haben sich die Zeiten geändert. Der Fluch hat seine Kraft verloren, obwohl er immer noch genauso gewalttätig und sexistisch klingt.

In modernen, säkularisierten und offenen Gesellschaften wie Deutschland und Georgien gelten nur noch wenig Redeverbote. Mittlerweile können Politiker im Fernsehen fluchen, die Schwelle für vulgäres Reden ist sehr stark abgesenkt worden. Sogar Frauen verwenden den Mutterfluch – was früher undenkbar war und auch ziemlich sinnlos ist. Flüche werden immer alltäglicher und „profaner”. Sie verlieren ihre Kraft, obwohl ein richtiger Fluch „sakral” sein muss.

Protokoll: Hanna Engelmeier



Von Fluch und Segen

Fluch, Verstoßung oder Segen gehören zu den stärksten performativen Sprechakten, die wir kennen. Eine ungeheure Macht der Sprache wird daran erfahrbar. Wir ‚Modernen’ ahnen dies, sind aber doch befremdet. Wir haben gelernt, dass ich natürlich nicht ein ‚Schwein’ bin, wenn einer es zu mir sagt. Wir sind beleidigt, aber auch nur halb, und notfalls klärt ein Gericht (und nicht mein Affekt), ob eine Beleidigung vorliegt oder nicht. Ich stehe nicht als Ganzes auf dem Spiel, ob ich nun beleidigt werde oder gesegnet. Dass mich aber ein Wort wie vom Donner gerührt sein lässt, das ist eine Begegnung mit dem „archaischen Erbe“, von dem Sigmund Freud sagt, dass es unauslöschlich ist, so aufgeklärt wir sein mögen. Daran erinnert, wenn wir mit etwas konfrontiert sind, das wir als „inneres Ausland“ ausgegrenzt haben: die Ehre. In Wahrheit ist sie nicht überwundene Vergangenheit, sondern jederzeit aufrufbar – und das verbindet uns mit den Kulturen, denen die Ehre noch der substantielle Kern ihrer Identität ist.

Hartmut Böhme lehrt Kulturtheorie am Kulturwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität Berlin. Er begleitet die Serie mit kurzen, theoretischen Einordnungen.

Saturday, October 09, 2010

ART: PREIS DER NATIONALGALERIE 2011(BERLIN) - GAILLARD, KRAUS, LIDÉN UND WEKUA (art-magazin.de)

Die Jury hat entschieden: Die "Shortlist" für den Preis der Nationalgalerie 2011 bilden Cyprien Gaillard, Kitty Kraus, Klara Lidén und Andro Wekua. Während einer gemeinsamen Ausstellung im Hamburger Bahnhof im kommenden Jahr wird eine zweite Jury über den endgültigen Gewinner entscheiden. art stellt die potentiellen Preisträger vor.
// KITO NEDO, BERLIN


Mit Cyprien Gaillard, Kitty Kraus, Klara Lidén und Andro Wekua stehen nun die Kandidaten für den Preis der Nationlgalerie für junge Kunst 2011 fest. Auf diese vier Künstler konnte sich eine siebenköpfige "erste Jury", der unter anderem Gregor Jansen (Kunsthalle Düsseldorf), Chus Martínez (Macba Barcelona) Matthias Mühling (Lenbachhaus München) und Rein Wolfs (Kunsthalle Fridericianum Kassel) angehörten, einigen. Es gibt nur zwei Auschluss-Kriterien für den seit 2000 existierenden Preis: Die Künstler dürfen zum Zeitpunkt der Nominierung nicht älter als 40 Jahre sein, und sie müssen in Deutschland leben und arbeiten. Nach der Entscheidung einer zweiten Jury wird die mit einem Preisgeld von 50 000 Euro dotierte Auszeichnung am 27. September 2011 im Museum für Gegenwart Hamburger Bahnhof verliehen.

Andro Wekua
Andro Wekua wurde 1977 in der georgischen Schwarzmeerstadt Sochumi geboren, die er Anfang der neunziger Jahre in den Wirren des Bürgerkriegs mit seiner Familie verlassen musste. Zwischen 1995 und 1999 studierte er an der Basler Schule für Gestaltung. Wekuas Skulpturen verbreiten etwas Unheimliches: gesichtslose Figuren, die in ihrer Zerstückelung und Nacktheit an vergessene Schaufensterpuppen in einem Lager denken lassen. Auch die Bilder und Collagen des Künstlers mit ihren großflächigen Übermalungen wirken wie bruchstückhafte Erinnerungen an einen Traum, an den man sich nicht mehr erinnern will oder kann.

Preis der Nationalgalerie 2011
Termin: 9. September 2010 bis 8. Januar 2012 im Hamburger Bahnhof, Berlin
http://www.preis2011.de

more links:
www.gladstonegallery.com
Images >>>
Frieze Magazin: Andro Wekua
ART: Andro Wekua aus Georgien (saatchi-gallery.co.uk)
The Sad Romanticism Of Andro Wekua
Other Skies Tell Other Stories: ANDRO WEKUA